Zusammenfassung vom 13.08.21

Liebe Interessenten, liebe Teilnehmer/innen der Würdekompassgruppe, 

das 10. Treffen der Potsdamer Würdekompassgruppe am vergangenen Freitag war wieder ein voller Erfolg im sich begegnen und erleben. 

Unter den entsprechenden Maßnahmen wie Lüften, Abstand, Maske etc. fand das Treffen wieder in einer vertrauten Atmosphäre statt. 


Nach den ersten Minuten des Ankommens stiegen wir gleich voll ein. 

Begriffe wie Aggression, Gewalt, Verletzung, Grenzverletzung wurden in den Raum gegeben. Sehr kraftvolle Begriffe denen wir uns dann gestellt haben. 

In dem gemeinsamen Austausch wurden unterschiedliche Positionen deutlich. 


Wann entsteht eine Grenzverletzung? 

Wann wird es persönlich? 

Ist eine Entschuldigung möglich (angebracht?) 


Wie begegnen sich zwei unterschiedliche Meinungen oder Positionen? 

Lasse ich mich oder, wie lasse ich mich von meinen bewussten und unbewussten Erfahrungen ver-leiten? 

Ist es überhaupt möglich, sich neutral im Austausch (Konflikt) zu begegnen? 

Wie bewältige ich diese Herausforderung? 


Es stellt für jedes Nervensystem eine große Herausforderung dar, in emotional geladenen Situationen oder Gesprächen eine wohlwollende, liebevolle Verbindung zu halten und gleichzeitig seine eigene Energie/Meinung vertreten zu können. 


Distanz im inneren und äußeren Geschehen könnte hier eine Lösung darstellen, in der die Verbundenheit vertraulich bestehen bleiben kann. 


Das Leben ist die Seele und nicht die Absurdität, hieß es in der Runde. 

Was heißt das? 


- Abstand vom eigenen Ego, sich aus der Zwangsumklammerung der Besserwisserei und 

Impulshaftigkeit zu befreien

- Dasein, mit sich in Frieden sein und dann achtsam, empathisch zuhören und dem 

Gegenüber mit Liebe und Interesse begegnen.

- In Resonanz gehen mit sich und dem anderen. Mitfühlend eine gemeinsame Sprache des Herzens finden


Wie diese Aufgabe gelingen kann? 


Das ist die Frage, mit der sich jeder selbst beschäftigen kann. 

Denn jeder hat seine bewussten und unbewussten Erfahrungen. Somit einzigartig. 

Deine Biographie ist Prägung und stellt die Grundlage deines Handelns, Denkens,Fühlens und Empfindens. 

Es ist somit immer ein Prozess, in dem du dich fragen kannst, warum ich auf das Andere so reagiere und nicht anders (kann/will?). 

Steht eine innere Abwehr vor mir und blockiert eine Entwicklung? 


Häufig sind es die eigene Bedürfnisse, die noch keine ausreichende Befriedigung erfahren haben. Doch welches Bedürfnis ist denn noch nicht befriedet? 


Ich will mich auch mal verstanden fühlen! 

Ich möchte mich auch mal gesehen fühlen! 

Ich möchte mich auch mal gehört fühlen! 


Diese Bedürfnisse konnten in der Seele noch nicht ausreichend erfahren werden. 


Der Mensch braucht also die Vielfalt der Andersartigkeit um zu erfahren, was ich wirklich bin. Und das in einem Umfeld des „sich sicher fühlen“ dürfen. Sich richtig fühlen. 

Ein Raum, ein Umfeld, erfüllt von Bereitschaft sich und den anderen verstehen zu wollen. 

Dies gelingt ganz sicher, wenn wir mit uns selbst in Liebe und Respekt begegnen. Dann gelingt das auch mit dem Gegenüber. 


Das klingt immer so mächtig und scheinbar unmöglich. Geschwätz? 

Nein ! 

Jedoch gibt es eine Rezept für das Er-leben. 



                    Im Hier und Jetzt sein. Mit den kleinen Dingen des Lebens beginnen ! 



Wäre es denkbar, wenn du morgens deinen Tag beginnst, indem du aufwachst, dich fragst und er-spüren kannst ob du wirklich aufstehen willst oder doch noch liegen bleiben möchtest? 

Bist du das , was du in der nächsten Sekunde,Minute,Stunde....tust, oder bedienst du etwas, was du gar nicht möchtest? Realitätsprüfung ! 

Wie ehrlich bist du mit dir? 

Spürst du noch, wie sich dein Körper verkrampft, wenn du gegen deinen inneren Impuls handelst? 
Nimmst du dich selbst wahr? 


In diesem 10. Treffen wurden für jeden in der Runde Empfindungen deutlich spürbar. 

Das Gesagte fand Zustimmung und Missstimmung. Gerade diese sind die Marker im Prozess für persönliche Entwicklung. 

Dafür können wir dankbar sein, im Erleben von sich Einschwingen und Ausschwingen. 


Ich darf mich an dieser Stelle für diese Erfahrung in der Runde ganz herzlich bedanken. 

Es gibt mir den Impuls noch demütiger in die nächsten Begegnungen zu gehen. 


Wie schwingst du dich ein und wieder aus? 


Zum Abschluss darf ich an die Leserinnen und Leser einen ganzheitlichen Text, der lt. Verfasserin, aus sich heraus entstanden ist, ganz bewusst ans Herz legen. 


Was wäre Wenn. 


ALL das SEIN, der SCHEIN, 

EIN MEER wäre aus GLÜCKLICHSEIN. 

Wenn NUR das JETZT, das NICHTS, 

EIN Versprechen wäre 

an das LICHT. 





Herzlichen Dank. 




Zum Abschluss möchte ich sagen. Im Namen aller, es ist jeder herzlich Willkommen. 

Ich freue mich jetzt schon auf das 11.Treffen am 10.9. um 14 Uhr am Neuen Markt 2. 



Bis dahin. 

Eine schöne und genussvolle Zeit wünscht, O. Bach 

Zusammenfassung vom 10.09.21 

Liebe Interessenten, liebe Teilnehmer/innen der Würdekompassgruppe, 


was für ein energiegeladenes 11.Treffen ! Wir alle waren an diesem Tag Zeugen, wie lebendig Würde gelebt werden kann. 


Zu Beginn konnten wir neue Teilnehmerinnen begrüßen, die auch gleich volle, lebendige Akzeptanz erfahren haben. 

Das Ankommen wurde begleitet von der Frage, was in jedem gerade in sich erfahren und gespürt werden kann. 

Von leichter Aufregung, wohlige Ermüdung bis hin zu Offenheit und Kontakt wurden genannt und wahrgenommen. 

Die leichte Aufregung sollte sich im Laufe des Treffens noch bewahrheiten. 


Bald darauf tauchte das Thema Vergebung und Abgrenzung auf. Darauf haben wir uns dann mit aller Aufmerksamkeit auch eingelassen. 


Ist Vergebung bzw. wann ist Vergebung angebracht? 


Ob Vergebung angebracht ist, kann schnell beantwortet werden. Ja! 

Weil Vergebung etwas mit Verarbeitung des inneren Schmerzes zu tun hat. Kann ich im Inneren nicht vergeben, wird der nicht verarbeitete Schmerz so lange in dir Unruhe stiften , bis du daran verzweifelst und zerbrichst. 

Die innere Vergebung ist die Voraussetzung dafür, dass ich dem Gegenüber vergeben kann. 
Und wie soll das gehen? Gib deinen Schmerz ab !!! 

An dieser Stellen möchte ich Viktor Frankl und Aaron Antonovsky erwähnen, die sich ausführlich mit dem Thema Vergebung auseinandergesetzt haben. 


Gleichwohl ist „nicht sofort vergeben“ eine wichtige Haltung, die wir ausführlicher besprochen haben. 

Jemandem vergeben, der mir körperlichen und seelischen Schmerz zugefügt hat, dem darf ich sehr wohl den Spiegel vorhalten, dass eine Verletzung stattgefunden hat. 

Erst dann ist es demjenigen auch möglich, zu reflektieren, was geschehen ist. Ohne Verständnis für die Emotionen, wie seelischer Schmerz, Wut, Traurigkeit etc. kommt es nicht zur Heilung des Verletzten und des Verletzenden. 

Wer also die Grenzen des anderen verletzt hat, bekommt die Chance, nachzuspüren und nachzudenken. Auch zu erkennen was auf der anderen Seite in der Seele stattfindet. 

Das Geschehene ist nicht mehr rückgängig zu machen. Das ist klar. 


Aber die Heilung einer gekränkten Seele findet dann statt, wenn Sie sich in dem Schmerz verstanden fühlt !!! 

Erst dann kann die Seele Wut und Trauer in Ruhe verwandeln. 


Wollen wir uns nicht alle von dem anderen verstanden fühlen? 


Bei allem tiefen Schmerz besteht aber auch noch ein anderer bedeutsamer Gedanke. 

Die Andersartigkeit des Gegenüber, bringt uns wieder an den Punkt, neues lernen zu dürfen. 

In den allermeisten Beziehungen finden Grenzverletzungen unbewusst statt. Somit auch meist durch Unerfahrenheit. 

Wer ist schon allwissend? Niemand ! 

Das soll kein Entschuldigen für ein Fehlverhalten sein, wohl aber deutlich machen, dass für jeden die Möglichkeit besteht, demütiger mit inneren Haltungen und Überzeugungen, nach außen zu treten. Sie sind nie allgemeingültig. 


Wir alle wollen und wünschen uns Vielfalt. Richtig? 

Und genau hier liegt die Herausforderung in der Beziehungsgestaltung. 

Wie wollen wir leben? 

Wie will ich leben? 

Wie kann ich mich überhaupt entfalten? 


Sind wir denn schon so weit entwickelt, uns verbunden zu fühlen mit dem Gegenüber und gleichzeitig zu wissen, dass ich mich abgrenzen darf und trotzdem dabei akzeptiert, geliebt werde? 

Puh, klingt anstrengend, oder? 

Mein Eindruck ist, da ist noch viel Luft nach oben. Auch im gemeinsamen Dialog. 


Das Thema Abgrenzung hätte deutlich mehr Zuwendung und Zeilen verdient als ich es jetzt geben kann. Es wird jetzt einfach zu viel. Vielleicht taucht das Thema im nächsten Monat noch einmal auf. 


Nun habe ich von der Beziehungsgestaltung zweier Personen gesprochen. 

Wie aber gelingt uns die Beziehung innerhalb der Gesellschaft? 

Was heißt, sich für das Richtige zu entscheiden / einzusetzen / einzustehen ? 

Was ist das Richtige ? 

Wer gibt das vor ? 




                                                                    DU & ICH 

                                                                  sonst keiner ! 




Wir reden von Zivilcourage einer Gesellschaft. Sie besteht aus einer gemeinsamen Absicht und Überzeugung. Im Einverständnis, sich miteinander für etwas einzusetzen und gleichzeitig andere Haltungen nicht zu verurteilen oder zu bewerten. Stehen lassen können !!!
Diese Haltung könnte jeder Mensch erlernen. Und in der Summe formt sich dann eine liebevolle, verständnisvolle und gesprächsbereite Gesellschaft mit der Fähigkeit von gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz. 

So, wie in unserer Gruppe. Andere Meinungen, in all ihrer Intensität / Emotionalität vorgetragen, können gehört, gehalten und geteilt werden. 

Das wurde an diesem Tag in dieser Runde ganz deutlich. 

Es war eine Erfahrung, für die ich persönlich sehr dankbar bin. Danke. 


Seine eigene Weltanschauung in sich haben und eine andere stehen lassen, ist eine große Aufgabe für jeden von uns. 


Woraus bildet sich die Sicht auf sich Selbst und auf die Welt? 

Durch... 

  • Selbstbetrachtung / Selbstreflektion. Im Hier und Jetzt sein.
  • Ziele und Vorstellungen. Wie gestalte ich meine Zukunft?
  • Kultur / Sprache / Erziehung /


Hierzu erlaube ich mir noch einen Gedanken. 
Wir sind zwar auch das Produkt unserer Eltern, kultureller, religiöser, moralischer und ethischer Erziehung bzw. Erfahrungen und Konditionierungen. 


Aber, bin ich das, nur ? 

Oder bin ich mehr als das ? 


Hier kommt die Selbstwahrnehmung ins Spiel. Sich in dem Augenblick des Jetzt, in dieser Minute, sich aus der Gefangenschaft der Prägung zu lösen. Geht das ? 


Sich vollständig davon abspalten ist nicht möglich. Die Erinnerungen sind abgespeichert und beeinflussen uns in jeder Sekunde unseres Seins. 

Aber in dem Moment. in dem ich mich bewusst befinde und empfinde, nachspüren kann, wie ich da bin, komme ich in den Zustand meines Selbst. 

Das gegenwärtige Empfinden lässt die Vergangenheit in diesem Moment ruhen. 

Dann bin Ich !!! Dann spüre ich mich !!! 

Dann befinde ich mich am Punkt 0. Jetzt kann die Kraft in mir auftauchen, frei zu entscheiden. 


Hast du die Wahl, frei zu entscheiden ? 

Lässt du andere für dich entscheiden ? 


Viel Spaß beim Entdecken ! 


Es gäbe noch soviel schöne Gedanken zu diesem Thema. 

Soviel sei gesagt. Heute war wieder ein Tag in dem die Würde ihr wahres Gesicht gezeigt hat. 

Es ist also nicht nur ein Wort, dass für den ein oder anderen zu groß scheint, zu verstehen. Es ist das Er-Leben ! 


Bestimmt werdet Ihr, liebe Leserin und Leser, noch viele weitere Gedanken zu diesem Thema haben. Diese können gern beim nächsten Mal wieder aufgenommen und beleuchtet werden. 




Ich würde mich jedenfalls darauf freuen. Mit euch zusammen. 




Ganz lieben Dank. 


Zum Abschluss möchte ich sagen. Im Namen aller, es ist jeder herzlich Willkommen. Ich freue mich jetzt schon auf das 12.Treffen am 8.10. um 14 Uhr 
am Neuen Markt 2. 





Bis dahin. 

Eine liebevolle und genussvolle Zeit wünscht, O. Bach